oder auch
Der Geist von Achmühle.....
Man schrieb das Jahr 1987 als sich einige (zu viele....) junge Leute beim legendären
Rock-Club Stiletto in Achmühle trafen um gemeinsam ein Fest zu feiern. Jeder brachte ein paar
Freunde mit und unsere „Haus-Band“ Madison Mc Nasty spielte live-Musik.
Ein gestörter Nachbar (gemeint ist: ein Nachbar der sich gestört fühlte) ('neireicha Zuazogna' - Anmerkung
der Redaktion) holte angesichts der Übermacht der friedlich feiernden die Exekutive aus
Wolfratshausen – die der Freude dann ein jähes Ende bereitete.
Als Begründung für sein
kleinbürgerliches Denken erklärte der
Nachbar: „Wir sind hier doch nicht in Woodstock“ –
ohne zu ahnen welche Provokation diese Worte in unseren Herzen auslöste!!! Und überhaupt,
warum eigentlich nicht? Wir wollten doch nichts Böses! Wir wollten doch nur gemeinsam ein
Fest feiern zu dem jeder seine Freunde einladen kann und auf dem „unsere Band“ endlich mal
einen „großen“ Auftritt haben kann!
Das war die Geburtsstunde von Woodrock.
Das erste Fest fand 1990 bei St. Heinrich am Starnberger See statt und war eine kleine
Katastrophe: Der Ansturm der Besucher hat uns überrollt, Bier und Essen waren aus, das
Stromaggregat hat Mitternacht nicht erlebt. Dafür gab’s eine Anzeige und jede Menge
Ärger.....
Aber: Rock’n Roll ist, wenn man’s trotzdem macht und dem Haufen junger Idealisten gelang
es innerhalb von nur einem Jahr den als gemeinnützig anerkannten Verein „Woodrock e.V.“
zu gründen, den Festplatz südlich von Achmühle zu finden und unter dem Motto „die
Legende lebt weiter“ dort Jahr für Jahr das Woodrock-Festival zu zelebrieren.
Insgesamt haben wir 12 Mal „Woodrock – die Party“ gefeiert – 12 friedliche Feste mit jeweils
mehreren Tausend Besuchern, teils bei Sonnen – und Mondschein, teils bei strömendem
Regen und knietiefem Schlamm.
Viele Bands haben bei Woodrock ihren ersten großen „Gig“ gehabt, viele Freundschaften und
Partnerschaften wurden bei Woodrock geschlossen. Obwohl die Mitwirkenden immer
ehrenamtlich gearbeitet haben sind fast alle Gründungsmitglieder jedes Jahr dabei gewesen
und haben Freizeit und Urlaub für Woodrock geopfert.
Doch wir wurden älter und bequemer, jeder hatte viel mehr private und berufliche
Verpflichtungen als früher und es war schwer nach den Festen die Freiwilligen zu finden die
tagelang ohne Bezahlung Müll sammeln, Krüge spülen, Garnituren waschen etc. wollten.
Auch wenn es manchen schwer fiel mussten wir uns der Realität der kleiner werdenden Schar
an freiwilligen Helfern stellen, mit der ein Fest in diesem Umfang nicht mehr durchführbar
war. So feierten wir im Jahre 1999 unter dem Motto „Woodrock – die Legende stirbt“ ein
Abschiedsfest.
Doch die Idee von Woodrock war nicht klein zu kriegen. In der nachfolgenden Generation wuchs der Wunsch wieder ein Woodrock zu veranstalten. Und so kam es 2011 zur Auferstehung des Vereins - mit ca. 40 neuen, jungen, kräftigen und idealistischen Mitgliedern (Hallo BV Eurasburg ;-) und so feierten wir 2011 wieder ein Woodrock- Festival und müssen selber
zugeben:
Woodrock – Legenden sterben nie!
Doch letztendlich funktioniert Woodrock nur durch die große Anzahl der freiwilligen Helfer
die ehrenamtlich vor, während und nach dem Fest unermüdlich rackern – nur für die Ehre
dabei gewesen zu sein und die verstanden haben:
Wir sind eben doch in Woodstock!
Wenn Ihr wollt dass Woodrock weiter lebt, dann macht mit – it’s only Rock’n Roll...
1991
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